H wie Hypertext

Einen elektronischen Text, der neben den Inhalten auch Querverweise und damit Informationen zu anderen Webseiten oder Dokumenten enthält, nennt man Hypertext. Texte erhalten so eine netzartige Struktur und diese Strukturen müssen in einer Auszeichnungssprache vorliegen, damit sie umgesetzt werden können. Moderne CMS (Content Management Systeme) erlauben es einen Hypertext ohne HTML-Kenntnisse zu generieren.

Die Vorteile

Durch die Nutzung von Hypertexten müssen Inhalte, die bereits in guter Qualität im Netz sind, nicht erneut beschrieben werden. Der Verfasser kann sich redundante Informationen ersparen und sich sofort auf die wichtigen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren. Verändern sich die verlinkten Informationen, werden sie durch die Querverweise zwischen Quelle und Hypertext trotzdem aktuell angezeigt. Experten stellten fest, dass das menschliche Gehirn mit Hypertext besser zurechtkommt als mit linearen Texten. Der Grund dafür liegt in der Gehirnstruktur, die ähnlich vernetzt aufgebaut ist. Der Lerneffekt lässt sich durch den Einsatz von Hypertexten sogar steigern.

Kritische Stimmen

Viele Menschen haben lange nur lineare Texte gelesen und keine Querverweise genutzt. Erst mit der Entwicklung des Internets lernen sie wieder, sich mit den Querverweisen auseinander zu setzen. Die Informationsüberflutung ist allerdings ein Problem, denn manche Nutzer verlieren sich im Hypertext und vergessen den Ausgangstext, weil sie alle Informationen lesen, verarbeiten und verstehen wollen. Der Informations-Overload lässt sich nur vermeiden, wenn der Autor sich darauf konzentriert nur besonders wichtige Informationen mit Querverweisen zu versehen.

Die begriffliche Abgrenzung

In der Offline-Welt gibt es ebenfalls Dokumente, die mit dem Hypertext-Prinzip arbeiten. In den Einträgen von Wörterbüchern oder Enzyklopädien finden sich viele Querverweise zu den Erklärungen. So müssen keine Informationen doppelt geschrieben werden. Karteikartensysteme nutzen das gleiche Prinzip, aber die manuellen Hypertexte werden vom reinen Hypertext im Netz abgegrenzt. Der größte Unterschied ist, dass verlinkte Informationen im Internet per einfachem Mausklick zur Verfügung stehen, während in einem Buch erst bis zur richtigen Seite vor- oder zurückgeblättert werden muss, ehe man die Information lesen und verarbeiten kann.